Leserbrief (pn): Leserbrief: Mit Laptop und Lederhose ohne Netzanschluß |
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Leserbrief von Rudi Binzer: "Die CSU und das Internet. Eine Fortschrittspartei ohne Ideen und zukunftsweisendem Konzept."...
Hinweis: Dieser Bericht ist ein Leserbrief von Rudi Binzer (User: jakoverde). Der Beitrag wurde lediglich vom pafnet.de-Team eingetragen und spiegelt nicht die Meinung der Redaktion wider.
Seit Anfang der 90er Jahre wird das Internet von einer stark steigenden Zahl von Bürgern genutzt. Längst ist die Zeit vorbei, in der Computerfreaks diejenigen waren, die sich haptsächlich im Netz tummelten. Sie waren es, die die Weiterentwicklung vorantrieben und das Internet einer breiten Masse der Bevölkerung nahe brachten. Waren und Dienstleistungen werden darin angeboten, Informationen aller Art sind frei zugänglich, soziale Netzwerke ermöglichen den kulturellen Austausch intrnational, ja sogar Menschen, die schwer erkrankt sind können dank der weltweiten Vernetzung auf schnelle Hilfe hoffen. Die Liste läßt sich beliebig fortsetzen.
Leider birgt das Internet auch Gefahren. Betrug, Pornografie, Mobbing usw. sind die negativen Seiten des Internet. Hier ist also Kompetenz bei der Politik gefragt. Den Bürger zu schützen ohne seine Freiheit im Internet zu beschneiden muß das Ziel sein. Zensur ist dabei genauso undenkbar wie die Überwachnung und Datenspeicherung auf Vorrat.
In den Landtags- und Kommunalwahlkämpfen in Bayern präsentierte sich die CSU als Fortschrittspartei und warb mit dem Wahlspruch "mit Laptop und Lederhose" um Stimmen. Viele Bürger haben damals die CSU gewählt in der Erwartung, dass der Netzausbau in Bayern vorangetrieben wird. Leider wurden viele Hoffnungen enttäuscht. Sicherlich schreitet nun der Ausbau des DSL also des "schnellen Netzes" voran. Es ist aber jeder einzelnen Gemeinde überlassen das in Angriff zu nehmen oder einfach nichts zu machen. Man muss auch sehen, dass mehr als ein Jahrzehnt ins Land gegangen ist, bis die Politik in Bayern den Ausbau des Internet in angegangen ist.
Viele Industriegebiete wurden im letzten Jahrzehnt ausgewiesen ohne den Firmen einen ausreichenden Internetanschluss bieten zu können. Das muss jetzt oft teuer für die Gemeinden nachgeholt werden. Wer abseits großer Ansiedlungen wie Städten oder größeren Gemeinden lebt, hat bis heute kaum Chancen an das schnelle Internet angeschlossen zu werden. Man müsste da selbst tief in die Tasche greifen um eine Asnchluss zu bekommen. In den meisten Fällen ist dies sowieso unbezahlbar, oder wird einfach von vorne herein durch die Netzanbieter abgelehnt.
Die CSU hat die Entwicklung des Internet verschlafen und ist ihrem eigenen Anspruch, eine Fortschrittspartei zu sein, noch immer nicht gerecht geworden. Beispiele dazu gibt es genug. Die Bereitstellung von Geldmittel für den Netzausbau, welche von allen Fachleuten und vom eigenen Koalitionspartner als völlig unzureichend eingeschätzt wurde und der Flop der Facebookparty von Horst Seehofer spiegeln dies aktuell wieder. Auch bei der Wahl des Pfaffenhofener Bürgermeister spielte das Internet eine entscheidende Rolle, was der Kandidat der CSU - Pfaffenhofen schmerzlich erfahren musste.
Das Internet ist mttlerweile in unserem Leben unverzichtbar geworden. Steuerklärungen, Anträge, die bloße Kommunikation mit Ämtern, Berufsausübung von Zuhause aus usw. all dies wird schon im Internet abgewickelt. Das Internet schafft mehr Arbeitsplätze als alle vorangegangenen Basisinnovationen. Der Anschluß eines jeden Bürgersan das Internet ist daher fast schon als Grundrecht zu werten und hat vielleicht mehr Berechtigung als Rundfunkgebühren für Sender, deren Hauptauftrag durch das Internet abgelöst werden wird.
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Kategorie: | Politik |
Eingetragen am: | 09.05.2012 10:31 | Quelle: | Rudi Binzer |
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